Wohnzimmer

Als Siobhan sich nach hinten lehnte und die Augen schloss, roch sie einen bekannten Geruch. Es war Dennis, der sich scheinbar vor dem Haus rumtrieb. Schnell stand sie auf und lief an das Fenster um nach unten zu gucken. Tatsächlich saß er dort unten auf dem Boden und wartete scheinbar auf irgendwas. Ein letzter Blick und ein warmes Lächeln zu Felix und dann sprang sie leichtfüßig aus dem Fenster und landete neben ihm. Sie blieb aber lieber noch ein bisschen stehen und sah auf ihn runter. Na du... Lange nicht mehr gesehen. Wie gehts dir??

Ein Grinsen huschte auf sein Gesicht."Ich wusste schon,dass du hier irgendwo warst!"meinte er und stand auf.Sein Blick wanderte zu ihren roten Augen."Mir gehts super und dir?"fragte er und lehnte gegen die Wand des Hauses.Irgendwo trieben sich hier Tiere rum.Das roch er sofort.Doch bisher hatte er keinen Hunger.Wieder wanderte sein Blick zu ihr und verharrte dort.

Hast du etwa deiner Nase vertraut??, ärgerte sie ihn ein bisschen und ließ sich dann auch neben ihn sinken. Das letzte mal als sie ihn gesehen hatte, da waren sie zusammen jagen und da gings ihm danach nicht mehr so wirklich gut. Sie hatte immernoch ein schlechtes Gewissen, weil sie das einfach in seiner Nähe gemacht hatte. Ihre Augen verrieten auch wieder, dass sie Hunger hatte. Sie waren schon fast ganz schwarz, doch nochmal würde sie diesen Fehler nicht machen!! Sie hielt sich zurück und noch ging das auch gut. Ein Lächeln schlich sich auf ihre Züge und sie schaute ihn an. Wie geht es dir??

"Immer noch super....und dir?"wiederholte er sich grinsend und sein Kopf drehte sich in die Richtung der hübschen Braunhaarigen."Und ja....dich rieche ich überall!"Ein kleines Lachen drang aus seiner Kehle und sein Blick wanderte dann zu dem Baum auf der anderen Seite.Ein leichter Wind wehte und die Blätter auf dem Boden wirbelten etwas hin und her.Ein blieb an seinem Bein hängen und schnell machte er dieses weg.

Ich habe dich auch gerochen, sagte sie und erwiderte sein Grinsen. Der Wind wehte durch ihre Haare und verwuschelte sie, kurz danach strich sie sich dann wieder mit der flachen Hand die Haare glatt. Auch wenn sie grade eigentlich mehr Locken trug... Kurz stand sie auf und ging zu dem Baum gegenüber. So konnte sie sich wenigstens wo anlehnen und musste nicht die ganze Zeit ihren Rücken krampfhaft grade halten. Das Lächeln gehörte immernoch Dennis, doch sie schaute woanders hin. Was hast du heute so gemacht?

"Mensch,da sind wir ja schon zwei!"lachte er kurz und beobachtete sie,wie sie sich gegenüber von ihm hinstellte.So konnte er sie besser angucken."Nicht viel...die meiste Zeit hab ich nur vor mich hingedöst und bin durch den Wald gerannt!"Eines seiner Lieblingsbeschäftigung in letzter Zeit."Hier im Wald ist es schöner,als in manchen anderen.Immer wieder toll durch zu laufen!"murmelte er dann mehr zu sich und strich mit dem Finger einmal über den Boden."Und wie sah dein Tag aus?"fragte er dann nach einiger Zeit und schaute wieder hoch.

Joa.. Ich bin Sarfina und Felix besuchen gegangen.. Und das wars. Sie hatte immer mehr Hunger, doch wollte ihm davon nichts sagen, denn das würde bestimmt grade wieder die Erinnerung von dem Menschenblut in ihm wecken, deshalb guckte sie ihn auch nicht direkt an, sonern immer irgendwo anders hin. Er sollte jetzt nicht sehen, dass ihre Augen schon fast schwarz waren. Sie spielte mit ihren Fingern und schaute jeden Baum ganz genau an. Hast du heute noch irgendwas besonderes vor?, fragte sie in der Hoffnung, dass er dieses Langeweilse zu vertreiben wusste.

Sarfina hatte sich an die Lehne des Sofas gelehnt und die Augen geschlossen. Ihre Haare verteilten sich auf den Kissen und so kam es, das auch Felix einige rote Strähnen ins Gesicht bekam. Die junge Schönheit bekam dies allerdings nicht mit, viel zu sehr konzentrierte sie sich auf ihre Gedanken. Sie hatte das Gespräch Siobhans verfolgt und war dieser dankbar. Sie hätte Felix solche Dinge nicht gefragt. Es war ja schon schlimm genug das er mit ihr auf der Couch saß.

Mit einer vorsichtigen Bewegung nahm der ältere Vampir die wenigen Stränen, welche ihn berührten zur Seite, sodass sie Sarfina nun mehr sanft auf die Schulter fielen. Es war ein Glück so große Beherschung von den Gättern und der Zeit empfangen zu haben. Es war beinahe, als wäre sie noch ein Mensch und ihr Duft so verlockend wie nur irgend möglich.

Sarfina spürte eine leichte Berührung und öffnete die Augen. "Scusa", meinte sie leise und strich sich die Haare auf ihren Rücken. Aisha tapste oben auf und ab. Anscheinend musste sie mal wieder raus, doch da sich draußen noch Siobhan und Dennis aufhielten, musste die Labradorhündin noch warten.

"Macht nichts, überhaupt nicht, Signora.", lächelte Felix charmant und lehnte sich ein Stück weit zurück um sich mit dem Arm locker an der Rückenlehnte abzustützen. Ihm fehlten die Worte. In keiner der vielen Sprachen wollten sie ihm einfallen und so bleib er einfach stumm. Es war als hätte der kleine Besuch der Anderen die beiden Vampire wieder auf den anfänglichen Stand gebracht.

Sarfina lächelte, ehe sie nachdenklich aus dem Fenste schaute. Wieder verfielen die beiden Volturi in eisernes Schweigen. Die Rothaarige würde es gerne unterbrechen, doch ihr fehlte es an Worten. Aus dem Augenwinkel heraus betrachtete sie Felix.

Die Stille war beinahe unerträglich drückend, doch in gewisser Weise hatte sie auch etwas Vertrautes. Immer wieder war es zu dieser Art der Stille gekommen, wenn die beiden italienischen Vampire miteinander Sprachen. Beinahe, als gehöre auch sie gleich den Worte zum Gespräch.

Gedankenverloren spielte sie mit einer Strähne ihres Bronzefarbenen Haares. Sie wollte es nicht sein, welche das Schweigen unterbrach, weshalb sie auch weiterhin schwieg und sich auf das Tapsen ihrer Hündin konzentrierte.

"Sarfina?", fragte der Wächter schießlich und ein belustigter Ton msichte sich unter seine Worte, "Meint ihr nicht eurem Wächter im oberen Stockwerk gebührt ein wenig Auslauf?"
Er hatte die unruhigen Schritte des Hundes schon längere Zeit über vernommen und mit der Zeit schienen diese nur noch unruhier zu werden. Felix wollte nicht im Wege stehen, wenn der Hund so dringend AUslauf benötigte.

Sarfina nickte. "Entschuldige mich einen Moment" Sie sprang auf und verschwand im oberen Stockwerk. Kurz darauf kam sie auch schon wieder herunter, mit dabei Aisha. Sarfina öffnete das Fenster, welches bis auf den Waldboden reichte. "So meine Kleine und pass auf. Hier laufen zu viele Blutsauger rum", sagte Caius' Gefährtin leise und sanft. Aisha stieß die Volturi mit der Nase an und verschwand dann in den Tiefen des Waldes. Immernoch sanft lächelnd, ließ sie sich wieder auf der Couch nieder.

Amüsiert sah Felix der Hünbdin nach, wie diese zwischen den Bäumen verschwand. Aus irgendeinem Grund hatte er einen Rüden erwartet, doch überraschen tat es ihn dennoch nicht, dass Sarfina genau das Gegenteil bevorzugte. Es passte einfach zu der Italienerin.
"Ein hübsches Tier.", bemerkte der Dunkelhaarige schmunzelnd, während seine blutroten Augen die Bewegungen der Hündin noch eine Weile verfolgten, ehe sie sich Sarfina zuwandten.

"Grazie", meinte Sarfina, während sie weiterhin Aisha mit ihren Augen verfolgte. Immer wenn diese sich auf den Weg machte, hatte die Rothaarige Angst, einer der Vampire könnte sie sich als nächste Mahlzeit aussuchen. Ihre mitterweile dunkelgrünen Augen wanderten vom Wald zurück zu Felix.

Genauso wie gestern, streifte Siobhan wieder ohne ein wirkliches Zeil durch den Wald. Deswegen wunderte sie es nicht, als sie nach einer gerauemen Zeit, wieder vor Sarfinas Haus stand. Sie konnte alle beide riechen. Felix und Sarfina... Er überhnachtet da wohl auch die ganze Zeit..., dachte sie sich amüsiert und wartete dann auf eine Reaktion von der Vampirin.

Sarfina betrachtete weiterhin schweigend den Wächter, als ihr der mittlerweile schon vertraute Geruch von Siobhan in die Nase stieg. "Signora, was führt dich her?", fragte Caius' Gespielin amüsiert und schaute in Richtung Fenster.

Das war wohl für sie das Zeichen, dass sie eintreten durfte und dann war sie wieder mit einem Satz durch das Fenster gekommen und schenkten den beiden Vampiren ein freundliches Lächeln. Mittlerweile kannte sie die beiden schon länger und mit jedem Tag mehr, fing sie an, ihnen zu vertrauen. Auch wenn es falsch sein könnte. Sie konnte noch einen anderen Geruch identifizieren, den hatte sie aber hier vorher noch nie wahrgenommen und zog die Nase ein bisschen kraus. Sarfina, sagte sie mit gespielter Ehrfurcht und deutete eine leichte Verbeugung an, dann das gleiche nochmal bei Felix. Wie geht es dir?? Die Frage richtete sie an Sarfina und hoffte, dass auch sie damit einverstanden war, dass Siobhan sie mit Du ansprach.

Sarfina lächelte und deutete auf den Platz neben sich. "Wie es mir geht. Nun eine elementare Frage, auf welche ich dir wohl keine Antwort geben kann" Die Volturi schüttelte den Kopf. Die Frage nach ihrem Befinden. Normalerweise antwortete sie mit Gut, doch sie würde Siobhan nicht anlügen. Es gab für die Vampirdame keine Antwort auf diese Frage. "Und dir?", fragte Sarfina dann teils aus Interesse, teils aus purer Höflichkeit.

Sie mutte ein Kopfschütteln unterdrücken, als sie die Antwort auf ihre Frage bekam. Warum konnte es nicht einfach mal allen gut gehen?! ... Aber sie hatte das zwischen Caius und Sarfina und zwischen Felix und ihr ja auch mitbekommen. Dumm war sie schließlich nicht und konnte sich dann ihren Teil denken. Die Gegenfrage. War ja klar. Mir geht es... Eigentlich ganz okay, sagte sie und teilweise stimmte das auch. Dennis verwirrte sie ein bisschen, aber sonst war wirklich eigentlich alles relativ in Ordnung. Was macht ihr hier die ganze Zeit?? Sie deutete auf Sarfina und Felix... Kurz überlegte sie und fügte dann schnell noch an: Falls ich fragen darf... Sie wollte nicht in dem Privatleben der beiden schnüffeln oder sie was falsches denken lassen...

Sarfina ließ ein glockenhelles Lachen hören. "Gute Frage was machen wir hier? Mhm. Wir sitzen hier herum und jeder hängt irgendwo seinen Gedanken nach" Die Frage war verwirrend, auf eine ganz andere Art als Siobhan es vielleicht vermutete. Denn deren Frage hatte in Sarfinas Verstand mehrere Reaktionen ausgelöst. Dieser arbeitete jetzt unter Hochtouren und versuchte zu erklären, warum sie mit einem Wächter auf ihrem Sofa saß. Warum sie es zuließ das andere niedere Vampire sie duzten, warum sie es zu ließ, das andere etwas über sie erfuhren. Alle Gedanken stürtzen auf Sarfina ein und diese schloss die Augen. Wäre sie ein Mensch gewesen, hätte sie jetzt vermutlich ziemliche Kopfschmerzen bekommen.

Sie musste auch lachen, als sie das dann von Sarfina hörte. Doch danach wurde sie ganz leise und sah ziemlich in Gedanken versunken aus. Sie wollte sie grade nicht aus diesem Zustand wecken, sondern setzte sich einfach neben sie. Was hatte sie gesagt, was so eine Reaktion auslösen konnte?! Sie war sich ihrerseits nicht wirklich bewusst, worüber Sarfina nachdachte, war sich aber nicht sicher, ob sie das nachfragen konnte. So war ihre Beziehung zueinander schon sehr eigenartig. Eigentlich dürfte Siobhan solche Sachen Sarfina gar nicht fragen, doch sie tat es trotzdem und sie antwortete auch drauf, ohne sauer zu werden. Was ist los?, rang sie sich dann doch ab und hoffte, dass sie sie jetzt nicht verärgert hatte.