Wohnzimmer

"Nun", meinte der Wächter und mit einer schnellen Bewegung lies er sich ebenfalls auf dem Sofa nieder, "Ich würde es sehr schätzen, wenn ihr etwas von euch preisgäbet, Verehrteste."
Ein leichtes Lächeln zierte noch immer seine Lippen, doch in den Augen hatte nun Interesse seinen Platz gefunden. Im Grunde wusste er kaum etwas über die Rothaarige, wenn man die Gerüchte um ihre Person außen vor ließ.

"Nun Signore", meinte Sarfina amüsiert, "was interessiert dich denn am meisten in meinem unglaublich langweiligen 'Leben'" Die Gespielin des Caius hatte nicht viel zu erzählen. Kaum das sie zu einer Unsterblichen geworden war, hatte man sie zu den Volturi gebracht. Wenn man die Begegnung mit Aro so nennen konnte. Und schon kurz darauf hatte sie den Schwur geleistet, welcher sie immer an Caius band. Doch mehr war eigentlich kaum passiert.

Der Italiener zuckte gleichgültig mit den Schultern.
"Welche Bücher ihr bevorzugt, wie ihr eure freien Stunden genießt, was euch zu eurer Nahrungswahl brachte oder einfach nur was ihr gern habt. Es gibt sehr viel, dass mich interessiert, Signora.", teilte er charmant mit und musterte die rothaarige Schönheit lächelnd. Wohl war, es gab sehr viel, das ihn interessierte. Doch sich selbst diesen Umstand zu gestehen würde alles nur unnötig verkomplizieren.

Sarfina lächelte leicht. "Nun ich habe ein Schwäche für deutsche Dichtkunst, meine Nahrungswahl nun diese entstand dabei, als ich mitbekam das mein Bruder von einem Vampir getötet wurde, wie ich selbst auch beinahe. Damals habe ich mich dann ausschließlich von Tieren ernährt bis ich bei den Volturi landete. Dann musste ich anfangs meine Nahrungswahl umstellen... Was ich gern habe nun... meinen Hund. Ich liebe die Natur, bin allgemein lieber frei, als in irgendwelchen Mauern eingesperrt." Und da stellte sich die Frage wie ich es über 500 Jahre in den Mauern Volterras ausgehalten habe, dachte sie missmutig.

"Deutsche dichtkunst also. Interessant.", meinte der dunkehaarige Vampir und lehnte sich leicht zurück, "Mir waren Dichter wie Vergil oder Ovid immer ein wenig näher. Mag sein dass es an meiner Herkunft liegt. Doch immerhin für Goethe kann auch ich mich begeistern. "

Sarfina lächelte. "Jedem das seine", meinte sie dann und ihr Blick ruhte nun auf einer kleinen Zierpflanze im Raum. Sie hatte noch nie groß über solche Dinge gesprochen, sah man mal von den Meistern ab. Irgendwie hatte es etwas unbeschwertes. Man musste sich die Worte nicht vorher überlegen. Man konnte einfach seine Gedanken mitteilen.

Das Gesicht des Wächters nahm grüblerische Züge an.
"Odi et amo, quare id faciam, fortasse requiris,
nescio, sed fieri sentio et excrucior.", sprach der Wächter schließlich. Seine Stimme hatte einen rauen Ton angenommen, wie immer, wenn er in seiner Mutterprache redete. Doch genau dieser Ton lies sie noch ein wenig wohlklingender werden.
"Eines der berühmtesten Gedichte Catulls. Ein wirklich virtuoser Dichter. ", erklräte er lächelnd,"Wenn ich mich nicht ganz irre, so haben sich auch deutsche Dichter an einer Übersetzung dieser Worte versucht."

Sarfina nickte unb schwieg. Ihre Augen geschlossen, lauschte sie der Stimme des Wächters. Die Rothaarige wusste nicht was sie sagen sollte, wieder so eine Besonderheit, fehlte es ihr doch sonst nie an Worten. Es war als würde Felix ihr ganzes Inneres umkrempeln.

Siobhan rannte durch den Wald und blieb dann bei einem Haus stehen, dass sie nie zuvor gesehen hatte. Als sie ganz ruhig war und auch die Natur keine Geräusche mehr verursachte, konnte sie leise zwei verschiedene Stimmen wahrnehmen, die wohl aus dem Haus kamen. Sie blieb noch etwas länger stehen und überlegte dann. Das könnte Sarfina und ... Felix sein, doch sicher war sie sich nicht. Sie ging, jetzt langsam, auf das Haus zu und blieb dann davor stehen und reckte ihren Kopf nach oben, um vielleicht was zu sehen, was ihr leider misslingte.

"Wir kriegen Besuch.", stellte Felix ganz unvermittelt fest, anchdem Sarfina schlichteweg schwieg. Der Wächter hatte schon länger den geruch der jungen Vampirdame im Sinn gehabt, jedoch nciht damit gerechnet, dass sie tatsächlich hier auftauchen würde.

Sarfina öffnete die Augen, erkannte draußen die Aura von Siobhan und schon holten sie die Erinnerungen an Italien wieder ein. Die Gefährtin Caius' war Feluix einen nachdenklichen Blick zu, dann wandte sie sich zum Fenster. "Komm schon rein", meinte die Volturi dann laut genug, so dass Siobhan es würde hören können.

Sie hörte wie Schritte in ihre Richtung kamen und dann hörte sie auch schon die Stimme von Sarfina. Mit einem Satz war sie durch das Fenster in das Wohnzimmer gekommen und drehte sich einmal um, um alles zu sehen. Es war wirklich schön und groß. Ihr gefiel es hier und schon sah sie, dass auch Felix hier war, also war ihre Vermutung richtig gewesen. Hallo Sarfina und hallo Felix, sagte sie und dann fiel ihr Blick auf die Vampirin. Wenn man sie so betrachtete, sah man, dass sie wirkich ganz schön hüpsch war. Um nicht unhöflich zu erscheinen fragte sie lieber nach. Darf ich mich setzen?

"Salve Siobhan.", meinte Felix, der noch ein wenig seiner Muttersprache verfallen schien und deswegen nicht weiter sprach. Somal die junge Vampirdame nicht aussah, als beherrsche sie die Sprache der alten Römer. Auch wollte der Italiener die frage des Mädchens nicht beantworten, war er doch nicht Hausherr und soltle sich es somit nicht anmaßen. Trotzdem machte er ein wenig Platz um Siobhan zu signalisieren, sie könne sich in seinen Augen ruhig setzen.

Sie sah kurz nocheinmal Sarfina an, die scheinbar nicht wirklich anwesend war und setzte sich dann neben Felix auf das Sofa. Draußen war alles schon dunkel und sie konnte nicht einen einzigen Menschen riechen, auch wenn ihre Augen wieder schwarz vor Hunger waren. Sie hatte jetzt seid ein paar Tagen nichts mehr gegessen... Ihr Blick glitt zu Felix und sie wollte sich einfach ein bisschen ablenken, sie könnte nachher auch noch jagen gehen. Und? Wie gehts dir Felix?? Sie hoffte, dass sie ihn dutzen durfte, er hatte es glaubte sie noch nicht direkt gesagt, aber sie versuchte es einfach mal. Wenn er es nicht wollte, würde er ihr schon bescheid sagen.

"Bene. Und dir Siobhan?", erwiderte Felix freundlich. Es war ungewohnt eine Signora mit du anzusprechen. In Italien hätte man ihn wohl recht scheif angesehen, doch war er nicht mehr dort und musste sich wohl langsam an die anderen Sitten gewöhnen.

Mir geht es eigentlich auch ganz gut, erwiderte sie freundlich und setze ein Lächeln auf. Was grade durch Sarfinas Kopf ging, konnte sie nicht sagen, dcoch trotzdem fand sie es schön, hier mit ihres gleichen zu sitzen und sich zu unterhalten. Vorallem alles ging von statten, ohne das man sich irgendwie verstellen musste oder sonst was. Was machst du so hier?? Sie wusste, dass Felix auch zu den Volturi gehörte und das er normalerweise nur in Italien unterwegs war. Und was es mit dem Auftrag auf sich hatte, wusste sie immernoch nicht.

Die Italiener legte den Kopf leicht schief, spielte vor nachzudenken um die Antwort ein wenig hinaus zu zögern.
"Nun, ich komme meiner Aufgabe nach.", erklärte er vage und fügte jedoch mit einem Schmunzeln an, "Doch momentan leiste ich Signora Sarfina ein wenig Gesellschaft."
Vielleicht hatte sich Siobhan eine andere Antwort erhofft, doch der Italiener war noch nicht sicher genug, ob er diese würde geben können ohne damit ihr Todesurteil bereits zu besiegeln. Erst die Zeit würde zeigen, ob es ratsam war etwas mehr zu evrraten, als nötig.

Sofort merkte sie, dass er ihre Frage geschickt umging und war etwas enttäuscht. Aber sie konnte es ihm auch nicht verübeln, denn sie brachte höchstens so viel Vertrauen auf wie er und das schien nicht so viel zu sein. Noch kannten sie sich auch nicht so lange... Vielleicht würde sich das irgendwann mal ändern. Ein kleines murmelndes Geräusch entrang sich ihrer Kehle und damit war das Thema für sie abgeschlossen. Mhm ... Sie wusste nicht mehr, was sie sagen sollte... Würdest du mir mal ein bisschen erzählen?? Über dich?? Das war ihrer Meinung nach der erste Schritt, mit dem man sich besser kennen lernen konnte. Sie hatte überhaupt keine Ahnung, wie er darauf reagieren würde, doch hoffte das beste.

"Über mich?", wiederholte der Dunkelhaarige leicht skeptisch und schloss für einen Moment die blutroten Augen. Er hatte nie viel von sich erzählt, es hatte nie jemanden sonderlich interessiert, war er doch lediglich ein Wächter, der seine Aufgaben in herausragender Präzision erfüllte. Die meisten Gestalten innerhalb Volterras sahen ihn lediglich als Wächter. Die wenigen, welche das nicht taten, fanden mehr gefallen an Diskussionen und Gesprächen als Erzähungen über ihn.
"Ich bin mir nicht ganz sicher, was du hören möchtest.", räumte er schließlich seufzend ein und öffnete seine Augen wieder mit einem leichten Schmunzeln, "Nun, geboren wurde ich im hundertachzigsten Jahr des Herren in einem Stadtteil Roms. An viel mehr Menschliches, erinnere ich mich kaum. der Meister fand mich kurz nachdem ich das zwanzigste Lebensjahr beschritten hatte. Damals war ich auf dem Weg in eine kleinen Provinz namens Massillia um die dortigen Aufstände im Namen des Kaisers niederzuschlagen. Mein gesammtes neues Leben verbrachte ich in Volterra, wo ich unter meinem Schöpfer auch die Aufgabe als Wächter annahm. "
Hier machte er eine kleine Pause und blickte die Vampirin an. Als diese ihn jedoch nicht unterbrach, ergänzte er das Ganze noch ein wenig: "Viel mehr gibt es nicht zu sagen. Wenn der Meister meine Dienste nicht beötigt, streife ich meist ein wenig durch die Stadt und die angrenzenden Gebiete oder lese. Meist lateinische Dichtung oder andere Werke in meiner Muttersprache. Hin und wieder aber Werke auch auf Griechisch oder sogar Deutsch. Eine besondere Vorliebe hege ich für die Mathematik, jedoch ist das wohl kaum von Belang. Und ihr Signora? Scusa...Und du?"

Sie hörte wirklich gespannt der Erzählung von Felix zu und als er geendet hatte, schloss sie auch einmal kurz ihre Augen und ließ sich alles nochmal durch den Kopf gehen. Ihre Gedanken kreisten einfach nur wild in ihrem Kopf herum und sie musste lächeln, im gleichen Moment öffnete sie dann wieder ihre Augen und sah ihn an. Was sollte sie schon groß über sich erzählen? Es dauerte einen Moment, bis sie den richtigen Ansatz fand und begann dann auch etwas über sich zu erzählen. Ich wurde in meinem 17. Lebensjahr von einem anderen Vampir, den ich nicht kannte verwandelt. Meine ganze Familie wurde auf einmal von diesem einem verwandelt. Das Einzige, an was ich mich noch erinnern kann, als ich ein Mensch war, war mein 17. Geburtstag. Da habe ich eine Feier gemacht und alle meine Freunde eingeladen. Ihre Freunde... Sie vermisste sie wirklich sehr. Bei diesem Gedanken, schmerzte es in ihr und sie musste ihre Gedanken im Zaum halten. Jetzt hatte sie wieder den Faden verloren und musste ein weiteres Mal nachdenken, wie sie fortfahren sollte. Nach meiner Verwandlung, bzw. unserer, suchten meine Familie und ich ein Haus ganz abseits, damit wir nicht zu viel Aufsehen auf uns erregen. Am Anfang hatten wir damit ein großes Problem, Menschenblut zu trinken, doch irgendwann habe ich mich damit abgefunden. Sie zuckte mit den Schultern und überlegte dann, ob sie noch mehr erzählen könnte. Ich bin noch nicht sooo lange ein Vampir und deswegen auch noch nicht so beherrscht wie Andere, murmelte sie etwas zurückhaltend und schaute dabei Felix in seine blutroten Augen.

Eine Massenverwandlung also. Das war recht unüblich für Vampire. Die Meisten,w elche zu viele ihres Gleichen erschufen wurden in kürzester Zeit eliminiert. Felix hatte bereits des öfteren die Ehre gehabt diese störenden Existenzen zu beseitigen. Auf ihre letzte Bemerkung hin verschränkte er beinahe automatisch die Arme. Es war nicht gut, wenn ihre Beherrschung noch nicht so weit ausgereift war. Sollte es tatsächlich zu gegenmaßnamen kommen, so wäre Siobhan in diesem fall eine der Ersten, die beseitigt werden mussten.
"Und wie sieht es mit Beschäftigungen aus, was magst du?", fragte der Vampir nun um seine eigenen Gedanken abzulenken. Noch immer wich das Du recht zögerlich über seine Lippen, war er es doch kaum gewohnt.

Sie konnte schon fast sehen, wie es ihm nicht behagte, dass sie sich noch nicht richtig unter Kontrolle hatte. Schon fast schämte sie sich dafür und wusste nicht, was sie jetzt dazu noch sagen sollte, bis er ihr eine Vorlage gab, indem er sie was fragte. Hmm.. Was ich mag, wiederholte sie nochmal murmelnd und musste wirklich lange überlegen. Ich lese sehr gerne und erkunde die Welt. Früher als sie noch ein Mensch war, hatte sie sich immer sooo gerne mit Freunden getroffen und mit denen was unternommen, das wusste sie noch. Doch das ging leider nicht mehr und jetzt hatte sie noch nicht wieder so gute Freunde, dass sie das jetzt wirklich aufzählren musste. Rennen... Rennen tu ich auch sehr gerne.. Am besten noch wenn ein anderer Vampir dabei war. Und was machst du?? Als er sie das gefragt hatte, konnte sie förmlich hören, wie schwer es ihm fiel, sie mit du anzusprechen. Für sie war es auch eine ganz schöne Umgwöhnung...

"Nun, ich renn ebenfalls gerne, jedoch kommt es mir nicht allzu sehr auf den Vergleich mit anderen an.", erlärte Felix und seine Mundwinkel zuckten leicht. Seine Kraft sicherte ihm beim rennen meist schon einen solch enormen Vorteil, dass er gar nicht erst zu anderen Tricks greifen musste. Verfolgte er jedoch ein ziel, so bediente er sich oft der Umgebung um sich den entscheidenden Vorteil zu sichern. Ja, er rannte wirklich gerne.

Ich habe das Gefühl, als würden das alle gerne tun, sagte sie lachend und machte es sich dann gemütlich. Sie hatte sich die ganze Zeit nicht angelehnt, damit sie besser zu Felix rübergucken konnte, doch jetzt wurde ihr das zu unbequem und da lehnte sie sich einfach nach hinten. Sie wusste jetzt schon einiges mehr über Felix und ließ einfach alles nochmal revu passieren. Dabei stahl sich langsam ein grinsen auf ihr Gesicht, was sie am Anfang noch nichteinmal bemerkte. Ich habe Hunger, bemerkte sie und schaute ihm direkt in die Augen. Seine waren noch blutrot, als Siobhan das letzte mal ihre Augen gesehen hatte, waren sie schon fast schwarz gewesen. Doch solange jetzt kein Mensch kam, wäre das wohl kein Problem.

Dennis war durch den Wald gestreift,als er bekannte Gerüche einatmete.Diesen war er gefolgt und kam an einem schönen Haus an.Seine Schritte verlangsamten sich und er blieb irgendwann stehen.Er glaubte den Geruch von Siobhan zu erkennen und den anderen hatte er auch schon mal irgendwo schonmal bemerkt.Er wollte nicht einfach unfreundlich reinplatzen und blieb somit vor der Tür stehen.Sie würden ihn schon riechen.Und wenn sie nicht wollten,dass er eintrat,würden sie ihn hier einfach stehen lassen.Schnell setzte er sich hin und wartete.