Sitz der Volturi

In den Gängen

Am liebsten hätte sie nach etwas getreten. Doch sie wollte vor Jericho nicht ungehalten wirken. Hinter ihnen schloss sich zu ihrer Freude das Tor. "So was wollen Sie nun sehen?" fragte sie barsch. Heidi wollte im Moment auf jeden Fall weg von hier. Sie ging einfach einige Schritte voraus und wartete auf seine Antwort, während sie ihre Wut unterdrückte.

Jericho wartete etwas bis er antwortete. "Nun... eigentlich weiß ich garnicht, was es hier sonst noch zu sehen gibt. Wenn sie wollen, können sie mich ja erstmal einfach nur herumführen." Vielleicht würde ihre Wut, während sie etwas nur herumlief, etwas schwinden.

"Vielleicht sollten wir uns in der Stadt ein wenig umsehen?" Sie hatte nicht wirklich eine Ahnung, was sie ihm noch zeigen sollte. Aber auch ihre Lust dazu war sichtlich verschwunden. Hier drinnen gab es ja nun wirklich nichts mehr zu sehen ...

"Ich bin für alles offen..." antwortete Jericho mit starrer Miene. Ins geheim überlegte er, ob er die Vampirin vielleicht irgendwie aufheitern könnte, aber bisher war ihm leider noch nichts eingefallen.

Da es bereits dunkel war, würden sie nicht einmal Mäntel brauchen. "Also dann, lass uns nach draußen gehen!" Irgendwie musste sie gerade etwas über seine Antwort lächeln. Es war ein schwaches Lächeln, somit würde Jericho es nicht bemerken. Es war ihr nur recht, dass es nach draußen ging. Sie hatte schon lange nicht mehr gespeist.

Jericho nickte und folgte ihr dann nach draußen. Tief sog er die Nachtluft ein. Es roch stark nach Menschen, aber das war zu erwarten gewesen. Plötzlich fiel Jericho ein, dass er schon lange nicht mehr getrunken hatte, was durch sein plötzliches Verlangen nach menschlichem Blut bestätigt wurde. Schnell griff er nach seinem Flachmann, der an seiner Seite baumelte und nahm einen großen Schluck. Seuftzend schraubte er ihn wieder zu und hängte ihn wieder an seinen Gürtel.

Lächelnd sah sie ihm zu. "Ich bevorzuge mein Blut frisch." Während sie das sagte, suchte sie bereits nach einer passenden Mahlzeit. Im Schutze der Nacht steuerte sie direkt auf einen Mann zu, der alleine an der Wand lehnte.

tbc: Voltera- Stadtzentrum

Im Saal

Nachdem die beiden den Raum verlassen hatten, hatte Sulpicia gegen die Wand getreten. Gott sei Dank war diese sehr massiv und zeigte keine Zeichen dieser Tat. Wie konnte sie es wagen vor ihren Augen ihn so anzusehen. Sie würde etwas unternehmen müssen, um sie los zu werden. Sulpicia würde gewiss nicht nachgeben, schon gar nicht gegen eine Jüngere. Noch nie hatte sie verloren, selbst nicht in den vielen Kämpfen, die sie schon beigewohnt hatte. Normalerweise war sie nicht so leicht zu reizen, aber dieses Mädchen schaffte etwas, dass seit Jahrtausenden hatte sie niemand so aus der Fassung gebracht. Jetzt verstand sie, warum Aro sie damals verwandelt hatte. Nicht weil er ihre Gaber erahnte ... nein ... er war einfach hinter ihr her gewesen ... na warte ...

Heidis Räume

Die Vampirin war unbeschreiblich wütend. Wütend auf sich selbst und auf Sulpicia. Normalerweise kannte sie dieses Gefühl gar nicht. Nun gut, sie war ihre Vorgesetze aber wie konnte Sulpicia sie vor Jericho nur so blamieren. Der junge Vegetarier war längst wieder in Forks. Und sie saß hier allein in ihrem Gemach und schmollte. Sie könnte sich zerreißen.

Heidi saß alleine in ihren Gemächern. Sie hatte es satt. Niemand sprach mit ihr. Niemand beachtete sie. Irgendwie vermisste sie Jericho. Viel zu lange war er schon weg. Der Vampir ging ihr einfach nicht mehr aus dem Kopf. Vielleicht sollte sie nach Forls reisen um ihn zu besuchen. Immerhin sollte sie Sulpicia immer noch aus dem Weg gehen. Wenn die Frau Aros sie noch einmal erwischte, wie sie ihren Mann anstarrte, würde Heidi bestimmt nicht mehr lange leben. Sie schaubte. Als Vampir um sein Leben bangen. Absurd. Dennoch sollte sie von hier eine Weile verschwinden. Die Schwarzhaarige erhob sich und verließ ihre Gemächer. Der Flughafen wartete auf sie.

tbc: Italien - Volterra - Flughafen Süd