Im Wald

"Meine anmaßenden Gedanken, welche mich zur Aussprache der vorhergehenden Äußerung getrieben haben" Es war doch eine recht freundliche Umschreibung der Gedanken, welche schon seit Wochen versuchten Sarfina von Caius zu lösen. Das Felix wahrscheinlich kein Wort verstand war ihr auch egal, sollte er eben fragen oder es lassen. Was sie tat und sagte hatte schon längst keine Bedeutung mehr, seit sie es dem Wächter erlaubt hatte ihr Wohnzimmer zu betreten war jede Handlung unwichtig geworden, das Ergebnis blieb das selbe.

Felix blickte verwirrt hinunter. Der Sinn ihrer Worte erschlossen sich ihm einfach nicht.
"Verzeiht meine Unwissenheit, aber, was genau meint ihr nun wieder damit?", fragte der Wächter gerade heraus. Zwar hatte er durchaus verstanden, was genau sie sagen wollte, doch den tieferen Sinn darin fand er nicht. Doch genau das machte ihre Aussage erst interessant, hielten den Volturi im bann des Gesrpäches.

"Nun ich finde es beunruhigend, dass der Aufenthalt in einem Dorf mit unbeherrschten Vampiren mir angenehmer ist, als in Volterra zu sein" Sarfina betrachtete das Gras. Sie hatte ihre Gedanken frei gegeben, wiedereinmal an Felix. Warum machte sie das? Was ging den Wächter ihr Gemütszustand an. Sie verstand es nicht, nahm es mittlerweile aber hin. Ändern konnte die Italienerin es sowieso nicht mehr.

Ein Seufzen und einen Sprung später stand Felix neben der Vampirdame und lies sich kruzerhand auch nieder.
"Vielleicht ist Volterra nicht der geeignete Ort für sie Signora.", mutmaßte der Vampir und sah die Sarfina dabei nicht an, "Ihr habt eine andere Art zu speißen, euch gefällt es nicht wirklich so eingesperrt zu sein und zudem scheint euch die Gesellschaft der Anderen kaum sonderlich zuzusagen. "

Sarfina lächelte leicht. "Ich denke es hat andere Gründe, doch diese dir zu erzählen wäre fatal. Ich will nicht diejenige sein, welche dein Todesurteil unterschreibt" Ihr größtes Problem in Volterra war Caius, aber sie würde sich hüten das zu sagen. All die anderen Dinge waren eher nebensächlich, es interessierte sie nicht.

"Dafür bin ich euch sehr verbunden Signora.", lachte der Ältere Vampir und zwinkerte ihr freundlich zu. Anscheinend hatte die hübsche Vampirdame noch einige Vorbehalte und es war keinesfalls so, dass sich der Wächter nciht vorstellen konnte, welche das waren. Doch er war höflich genug es nciht anzusprechen. Schließlich wollte er die Rothaarige keinesfalls in Verlegenheit bringen.

"Wenn das so ist wäre es vielleicht doch eine Überlegung wert", sagte sie zwinkernd und lehnte sich an seine Seite. Längst hatte sie aufgegeben sich dagegen wehren zu wollen. "Es ist schon seltsam was durch einen Ausflug so alles passiert. Immerhin sind wir beide uns seit mehr als 500 Jahren bekannt und trotzdem hatten wir vor wenigen Tagen unser erstes Gespräch und jetzt..." Sie zuckte leicht mit den Schultern, was sich als schwierig erwies, da sie ja immernoch an seiner Seite lehnte.

Der Volturi lies ein lieses Lachen erklingen. Sarfina hatte Recht. Fünfhundert Jahre waren eine lange Zeit und doch schien sie verglichen mit den letzten Tagen -oder waren es nur Stunden?- klein.
"Wahrlich seltsam.", murmelte er bestätigend und noch immer lächelte er. Seltsam waren jedoch nciht nur diese Ereignisse, sondern ebenso alles, was mit dem kleinen Städtchen zusammenhing.

Sarfina sagte nichts mehr, spielte mit einer Strähne ihres Haares und hatte weiterhin nicht vor etwas an der jetzigen Situation zu ändern.
Die Italienerin musste nocheinmal zu Bianca. Es war zwar erst einige Stunden her und trotzdem musste sich die Volturi noch vergewissern das es dem kleinen Mädchen gut ging. Vielleicht sollte sie jetzt gleich gehen, wer wusste ob die Kleine wieder verschwinden würde.
Durch einen spontanen Kurzschluss hauchte Sarfina Felix einen Kuss auf die Lippen. "Bis gleich, wenn du dann noch hier bist" Sie lächelte nocheinmal kurz, sprang dann auf und war innerhalb Sekunden zwischen den Bäumen verschwunden

tbc...Haus der Cullens - Wohnzimmer

"Che...", murmelte Felix und sah Sarfina hinterher, die bereits zwischen den Schatten der Bäume verschwunden war. Perplex blieb der Volturi erst einmal sitzen. Bereits das zweite Mal inenrhalb weniger Tage kam es zu solch einem Ausrutscher, wenn man das überhaupt so bezeichnen konnte. Trotzdem stahl sich ein Lächeln auf seine Lippen. Schwungvoll erhob sich der Vampir und sprang erneut um sich auf dem Ast weiter oberhalb niederzulassen.

cf...Wohnzimmer der Cullens

Sarfina kam an der Stelle an, an der sie mit Felix gesessen hatte. Über sich erkannte sie danna uch seine Aura und mit einem kurzen Sprung landete sie auf dem Ast ihm gegenüber. Schweigen breitete sich aus. Die Italienerin wollte nicht das Wort erheben. Vermutlich wäre sie als Mensch längst tomatenrot angelaufen, doch so senkte sie lediglich ihren Blick und betrachtete interessiert ihre Fingernägel.

Da war sie also wieder. Die Frau, die ihm jeglichen Sinn von Loyalität, ANstand und Höflichkeit raubte, ihn vollkommen verwirrt werden lies. Schon die Tastache allein, dass die kühne Sarfina scheinbar peinlich berührt zu sein schien, bereitete dem Wächter Vergnügen, auch, wenn es ihm nciht besser ging. Mit einem geschmeidigen Sprung, der von jahundert langer Übung zeugte, überwand Felix den Abstand zu ihr, sodass sie nun beide auf demselben Ast standen.
"Nun.", begann er leise, seine Stimme war melodisch und hatte doch etwas Raues, sodass sie noch eine Weile die Luft vibrieren lies, "Zwei zu null. Du spielst nciht egrade fair, findest du nicht?"
Bewusst lies er die Höflichkeit außen vor. Seine blutroten Augen leuchteten amüsiert bei den Worten auf, während er die Jüngere musterte.

Sie zuckte leicht zusammen als er auf ihrem Ast landete. Seine Worte ließen sie dann aber grinsen. "Ich spiele niemals fair. Signore dann solltest du dich ins Zeug legen, sonst holst du das nicht mehr auf" Erst im letzten Moment wurde der Italienerin bewusst, das man das durchaus als Angebot verstehen konnte, aber warum sollte sie sich weiter dagegen wehren. Der Wächter hatte längst ihren Verstand erobert und wenn das so weiterging bald noch ihr Herz. In ihrem Inneren trug Felix Sieg für Sieg mit nach Hause, doch Sarfine würde sich hüten ihm das zu sagen.

Leise lachend stützte sich der Italiener mit seiner linken Hand an dem hinter Sarfina befindlichen Stamm des Baumes ab. Selbst in solch einer Situation schien sie noch schlagfertig zu sein und er konnte nicht leugnen, dass es wirkte. Mit der rechten Hand strich er ihr beinahe spielerisch leicht eine Strähne aus dem Gesicht, ehe er die Hand unter ihrem Kinn plazierte und somit ihren Kopf soweit zu sich drehte, dass sie ihm in die Augen sehen konnte. Dann, selbst für menschen quälend langsam lies er sie das Kinn noch ein wenig recken, ehe er seine Lippen auf ihre legte. Der Kuss dauerte nur wenige Atemzüge, dennoch schien eine kleine Ewigkeit vergangen, als er sich löste und mit siegessicherem Lächeln verkündete: "In Anbetracht der Tatsache, dass ich jetzt weder überstürzt fliehe, noch irgendwelche Drohungen ausstoße, denke ich es steht jetzt zwei zu zwei."

Sarfina schaute ihn schockiert an, als sie erkannte was er vorhatte, doch sie wehrte sich nicht. Sie schloss einfach die Augen und genoss das Gefühl welches sie durchströmte. Als er dann von ihr abließ öffnete sie ihre Augen wieder. "Also ich weiß nicht. So toll war es dann auch wieder nicht" Sie streckte ihm die Zunge raus und ließ sich dann gegen den Baumstamm sinken. Ihre Augen glitzerten amüsiert, während sie den Blick weiterhin auf Felix gerichtet hielt. "Aber als einen Punkt lass ich es dir gerade so durchgehen"

Ungläbig hob Felix die Augenbrauen udn evrschränkte die Arme vor der Brust.
"Ein Punkt? Nun werd aber nicht frech.", murrte er und doch drang ein heiseres Lachen über die Lippen des Wächters, "Immerhin habe ich dir auch zwei für deine Auftritte zugestanden und die waren auch nicht gerade perfekt."
Statt seinerseits die Zunger herauszustrecken begnügte er sich mit einem spitzbübischen Zwinkern und einem Grinsen auf den Lippen.

"Ich bin nicht frech, ich sage nur die Wahrheit" Ein Grinsen umsielte ihre Lippen. "Tz meine Auftritte sind immer perfekt" Arrogant reckte sie das Kinn in die Höhe und begann daraufhin zu lachen. Es war befreiend sich einmal so kindlich verhalten zu können. "Na gut du hast gewonnen Gleichstand", murrte die Italienerin dann und zog gespielt beleidigt einen Schmollmund.

Zufrieden nickte der Italiener.
"Varium et mutabile semper femina.", lachte er und man hörte förmlich mit welch Freude er in seiner Muttersprache sprach. Langsam lies er sich ebenfalls auf dem Ast nieder um mit der Rothaarigen fast auf einer Augenhöhe zu sein. Schließlich schmunzelte er reumütig und fragte leise: "Du zürnst mir doch ncith etwa?"

Sarfina schaute auf. Langsam, ganz langsam näherte sie sich dem Gesicht des Wächters. Darauf bedacht den Augenkontakt nicht zu verlieren. Kurz vor seinen Lippen machte sie halt, verweilte dort einen Moment ehe sie an seiner Wange entlangstreifte und an seinem Ohr zum Halt kam. "Niente affatto", hauchte sie und ließ sich dann abrupt zurück gleiten. An den Baumstamm gelehnt und mit funkelnden Augen musterte sie Felix grinsend.

Der Wächter fuhr sich durchs dunkle Haar und schüttelte lächelnd den Kopf. Es war als hätte sie sich nun gänzlich ihrer Masken entledigt. Felix wollte nicht emhr daran denken, wie es sein würde, wenn der Meister erst seinen bericht empfing und derweil auf diese Erinnerung stieß.
"Du warst vorhin weg.", begann er nun, um sich nciht allzusehr von seinen Gedanken ablenken zu lassen, "Nicht weit, man konnte dich noch riechen. Also, wie geht es dem Menschenkind? Sicherlich warst du bei ihr."

"Ihr geht es soweit ganz gut. Ich habe ihr schon gesagt das ich noch mit ihr reden muss, allerdings war ich vorhin etwas abgelenkt und habe das dann auf später verschoben" Sarfina zuckte kurz mit den Schultern. Bianca ging es gut und nur noch einige Dinge müssten geklärt werden, da es anscheinend mehr Menschen gab, welche das Wissen über Vampire besaßen. Zumindest mit dieser Bella würde sie noch reden müssen.

"Abgelenkt, soso.", sagte der ältere Vampir und schmunzelte leicht. Das Menschenmädchen würde noch genug Probleme bereiten, sobald die Meister von ihr erfuhren. Was für den Wächter bedeutete entweder die Heimreise anzutreten oder aber auf Grund der Dringlichkeit seinem Meister die Nachricht auf einem anderen Weg zu übermitteln.

"Bild dir bloß nichts darauf ein", zischte sie in alter Manier, aber ihre Augen verrieten sie. Diese glitzerten immernoch bedächtig und auch ihre Mundwinkel zuckten. Caius hatte sie vollkommen ausgeblendet. Wie allgemein die Situation in Volterra, das würde noch genug Stress geben und darüber könnte sie sich auch später noch Gedanken machen, jetzt war sie hier und Felix war hier. Mehr nicht. "Du siehst hässlich aus wenn du dir zu viele Gedanken machst", sagte die junge Italienerin dann frei heraus und musterte ihn grinsend. Natürlich war das nicht ernst gemeint, aber sie hatte sich auf seine nachdenkliche Mine hin, einen Kommentar nicht verkneifen können.

Der Wächter lachte charmant und fuhr sich durchs dunkle Haar.
"Ist das so?", fragte er noch immer mit einem Lächeln auf den Lippen, "Nun ja, das kann man nciht ändern. Immerhin muss ich mich nciht sehen."
Dem fügte er ein verschmitztes Zwinkern an und beließ es dann bei dieser Aussage.

"Mhm...", sagte sie und kniff die Augen zusammen. "Aber ich muss das sehen" Mit einem Grinsen auf den Lippen drehte sie dem Wächter den Rücken zu und musterte den Baumstamm. "Ahhh schon besser", sagte sie dann erleichtert und ließ ein sanftes Lachen hören.