Eine Kleine Lichtung

Melanie entdeckte ebenfalls die Rehkuh. Sie nickte ihrer Schwester zu um ihr zu zeigen, dass sie sie haben konnte. Die Vampirin selbst hatte einen Hirsch entdeckt. Er strif allein zwischen den Bäumen umher. Lautlos und unbemerkt sprang sie von dem Baum herab und pirschte sich n den Hirsch an. Sein Geweih glänzte im Tageslicht ein wenig.

Eleusi lies sich an dem Stamm ein Stück herunter gleiten. Auf einem tiefer liegenden Ast hielt sie an und balancierte diesen, darauf bedacht kein Geräusch zu erzeugen, entlang. Von dort aus sprang sie auf einen anderen Baum und kletterte ein wenig herum, bis sie sie direkt über der Rehkuh saß. Das Kitz hatte sich zum Glück einige Schritte entfernt, so dass Eleusi es nicht auch erwischen würde.
Die Vampirin sah noch einmal zu ihrer Schwester, dann lies sie sich fallen.

Mit einem Satz sprang sie auf den Hirsch zu. Er versuchte wegzulaufen, aber es gelang ihm nicht. Melanie's Hände umklammerten den Körper des Tieres und dann versenkte sie ihre spitzen, weißen Zähne in seinem Hals. Das warme Blut schmeckte hervorragend und sie spürte wie es ihren Durst linderte. Als sie das Tier ausgesaugt hatte lag es leblos in ihren Armen. Schnell budellte sie ein Loch und legte das tote Tier hinein. Mit ein paar Handgriffen lag die Erde wieder darüber und Mel wandte sich ab.

Die scharfen Zähne der Vampirin gruben sich in das Fleisch des Tieres und bevor die Rehkuh wusste, was geschah, hatte Eleusi ihr das Genick gebrochen. Das Rehkitz starrte sie aus großen Augen an und rannte dann, so schnell es konnte weg.
Als Eleusi fertig war, tat sie es ihrer Schwester gleich und vergrub den Kadaver.

"Nicht sehr schön, was?" Sie war neben die Dunkelhaarige getreten und lachte nun bitter. "Ist das nicht der Lebensweg? Fressen und gefressen werden?!",meinte sie und traurig schüttelte sie den Kopf. "Warum gibt es für uns Vampire keine andere Lösung?" Sie warf theatralisch die Hände in die Luft und ging ein paar Schritte. Zischend atmete sie aus und ein. "Wenigstens töten wir keine Menschen.", sagte sie dann leise und traurig. "Schließlich waren wir das selbst einmal." Darüber konnte sie sich immer wieder aufregen. Die äußerlich junge Frau schüttelte sich.

"Der Lauf des Lebens, auch wenn man unser Dasein wahrscheinlich nicht mal mehr Leben nennen kann." Eleusi folgte ihrer bedrückten Schwester "Das mit dem Menschen töten ist auch so eine Sache. Wir waren vielleicht mal welche, aber wir sind es nicht mehr und die eigentliche Aufgabe der Vampire ist es, Menschen zu töten, so wie es die Aufgabe der Werwölfe ist, Vampire zu töten. Keine der beiden Gruppen kann etwas für ihre Aufgabe." Sie musste schmunzeln "Wobei, ich finde, die Menschen töten sich auch selbst schnell genug, da brauchen sie gar keine Abhilfe von uns. Ihre Aufgabe besteht ja anscheinend darin, sich selbst in Unglück und Verderben und schließlich auch in den Tod zu stürzen, das haben die letzten 90 Jahre ja deutlich genug gezeigt."

Entsetzt starrte sue Elu an. "Wie kannst du sowas sagen? Natürlich kann keiner was für seine Aufgabe, aber dennoch brauche ich doch nicht wie wild umherrennen und... alle paar Tage einen Menschen aussaugen.", rief sie aufgebracht. "Und wenn du meinst, dass die Menschen sich selbst genug umbringen, da hast du vielleicht recht, aber die meisten wollen doch gar nicht sterben. Wenn ein junger Mann, der gerade Vater gweorden ist von der Arbeit nach Hause fährt, sich auf seine Frau und sein Baby, einen guten Film im Fernsehen und ein nettes Gläschen Wein freut, sein Job gut läuft und er einfach nur glücklich ist, dann ist er doch nicht ... was weiß ich, erfreut?! darüber, wenn er einen tödlichen Autounfall baut." Ein wütender Blick bohrte sich in die Augen ihrer Schwetser. "So gleichgültig kenne ich dich gar nicht." Die Vampirin drehte sich um und rannte los.

~ tbc: Bei den Cullens - Baseballfeld

[puuh!]

Eleusi seufzte. Sie hatte befürchtet, dass ihre Schwester sie falsch verstehen würde. Ich freu mich genau so wenig auf den Tod wie alle anderen, trotzdem ist es unmöglich ewig zu leben - für jeden. Sie rang kurz mit sich selbst, ob sie Melanie überhaupt folgen sollte, rannte ihr dann aber doch hinterher.

Siobhan lief langsam durch den Wald, ihre Gedanken frei herumschwirrend und verwirrend. Sie wusste nicht, was sie die ganze Zeit machen sollte, also hoffte sie darauf, hier, im Wald, jemanden anzutreffen, mit dem sie sich ein bisschen unterhalten konnte. Der Vorfall mit Bianca war nun schon etwas länger her, doch sie hatte sie immernoch nicht wieder angertoffen, hatte somit auch keine Gelegenheit sich zu entschuldigen...