Stadtzentrum

"Natürlich... wer kennt die denn bitte nicht?" Langsam fragte Jericho sich, worauf die Vampirin hinaus wollte. Ihre Fragen kamen ihm irgendwie komisch vor.

Sie spürte seinen Wunsch. Heidi solle endlich auf den Punkt kommen. Sie schmunzelte. Ihre Spielerei hatte sich ausgezahlt, er war neugierig geworden. Der Köder schlug wieder einmal zu. "Hast du schon mal darüber nachgedacht ihnen zu dienen?" fragte sie in einem geschäftsmännischen Ton

Es traf Jericho, als hätte ihm ein stämmiger Mann eins mit einem riesigen Hammer übergezogen. Mit aufgerissenen Augen sah er sie an. "Ich... und die Volturi? ...ich weiß nicht... es ist verlockend, aber..." Grübelnd ließ er sich auf einer Bank nieder. Es war wirklich sehr verlockend... zwar würde es etwas komisch aussehen, wenn er gleich nachdem er eingezogen war, wieder auszog, aber das war eine seiner kleineren Sorgen... unschlüssig sah er ins Nichts.

Ihre Lippen bildeten ein Lächeln. Er überlegte und dachte nach. Würde er zusagen, würde es nur ihr Ansehen gegenüber Aro steigern. Sie war dem Schwarzhaarigen regelrecht verfallen. Sie wollte alles für ihn tun. Aber wie würden sie einen weiteren Vegetarier aufnehmen? Diese Frage galt es erst später zu klären, vielleicht musste sie auch nie geklärt werden. Heidi wartete auf seine Entscheidung.

Mit einem Schlag wurde Jerichos Blick wieder normal. Das passierte immer wenn er gut über etwas nachgedacht und dann eine Entscheidung gefällt hatte! "Nein... ich werde erstmal noch etwas warten, bis ich soetwas in Erwägung ziehe... außerdem halte ich mich einfach noch für... unreif. Die Volturi würden mich sicher nicht so schnell akzeptieren... ich bin nicht grade wild darauf, wegen eines kleinen Fehlers bestraft zu werden... ich werde erstmal noch Erfahrungen sammeln... ich hoffe du verstehst das." Mit einem entschuldigendem Blick sah er Heidi an. Er hoffte inständig, dass sie deswegen nicht sauer auf ihn war, da es wirklich eine Schande wäre, mit einer so schönen Frau verfeindet zu sein.

Warum traf sie es nicht hart? Vermutlich weil sie es geahnt hatte. "Wie du meinst!" Er hielt sich für unreif. Dabei war er älter als sie. Sie war es, die sich in diesem Moment unreif fühlte. Er hatte recht. Der kleinste Fehler, konnte fatale Auswirkungen haben. Erst gestern war sie Zeuge gewsen.

"Gut... dann wäre das wohl geklärt... Lust auf einen Spaziergang?" Die Frage kam etwas plötzlich, aber Jericho wusste nicht, was er sonst sagen oder tun sollte.

Heidi kannte diesen blumpen Anmachen. Dennoch willigte sie ein. "Gerne!" Dieser Typ hatte etwas an sich, das sich nicht beschreiben ließ. Aro hatte auch so etwas besonderes an sich. Zwar konnte man Aro auf keinen Fall mit diesem Typen verlgleichen, dennoch fühlte sie bei ihm fast dasgleiche.

Jericho nickte und machte sich dann daran eine Richtung einzuschlagen. Geduldig wartete er darauf, dass Heidi ihm folgte.

Die Vampirin folgte ihm. Er würde ihr wahrscheinlich die Stadt zeigen. Es war toll dieses verregnete kleine Städtchen näher kennen zu lernen. Wenn sie nicht den Volturi dienen würde, wäre sie eine Bewohnerin hier. Die Sonne hatte sie zwar lieb gewonnen, dennoch war es schön sich nicht verbergen zu müssen.

Der Vegetarier ging schlendernd weiter. Es war wirklich eine schöne Stadt... auch wenn die Sonne sich kaum zeigte und sich hier einige Werwölfe herumzutreiben schienen... für Jericho war es perfekt. Er hatte es bisher gehasst, sich tagsüber nie zeigen zu können. Ein Glück, dass er diesen Ort gefunden hatte.

Schweigend gingen sie neben einander her. Es war kein peinliches Schweigen, eher ein angenehmes. Immer wieder lugte sie verborgen zu ihm hinüber. "Sag mal stimmt es, dass die Cullens hier wohnen?" Diese Frage lag ihr schon lange auf der Zunge. Wenn ja, musste der Vegetarier sie doch kennen.

"Ja, das ist richtig... allerdings bin ich grade erst hergezogen und hatte daher noch nicht die Möglichkeit, mich ihnen vorzustellen." Jericho blieb kurz stehen, um ein Haus zu betrachten, ging dann aber wieder weiter. "Kennen sie sie etwa?"

"Nein nicht persönlich. Ich habe nur von ihnen gehört!" sagte sie in einem etwas zu scharfem Ton. Sie wusste, dass Carlisle einst einer von ihnen war. Auch von seiner "Familie" hatte sie schon vage etwas gehört. Aber es ging sie nichts an. Sie war nur für das Essen zuständig.

cf...Sitz der Volturi

Sarfina war angekommen und ließ sich nun auf eine Bank gleiten. Aufmerksam musterte sie die Umgebung. Niemand war in der Nähe -gut. Die Volturi lehnte sich an die Lehne und ließ ihren Gedanken freien Lauf. Felix würde bestimmt schon wieder hier sein. Vielleicht würde Sarfina ihn auch sehen. Bald schon würde sie ihren Lehrer-Job annehmen. Etwas was sie bisher noch nicht getan hatte. Es würde sicherlich interessant werden. Die Rothaarige freute sich schon auf ihre Zeit hier in Forks, zumindest bis zu dem Zeitpunkt, andem Caius erfuhr das sie sich hier aufhielt. Doch daran wollte sie jetzt nicht denken. Allerdings bekam Sarfina jetzt ein ziemlich schlechtes Gewissen Siobhan gegenüber. Die junge Vampirin hielt sich nun immernoch in Italien auf und würde mit Sicherheit auf die Gefährtin des Caius warten.
Seufzend machte sich Sarfina dann auf den Weg zu ihrem Haus im Wald.

tbc...Wald -Haus der del Marinos

cf: Haus der Saltaris

Ein schwarze Aston Martin hielt auf einem großen, wenig gefüllten Parkplatz. Jericho stieg aus und aktivierte die Alarmanlage. Schlendernd begann er wie gestern, die Straßen der Stadt entlangzugehen und hier und da anzuhalten, um ein Haus oder etwas anderes zu betrachten.

Die Düsternis genießend schlenderte Heidi immer noch im Sadtzentrum herum. Dieses Städtchen war einfach perfekt für ihresgleichen. Wenn sie nicht wieder zurück müsste, würde sie sich hier ein Häuschen suchen. Sie fragte sich, wo der Vegetarier von gestern wohl wohnte.

Jericho lehnte an einer Wand und sah den vorbeigehenden Menschen nach. Wirklich zu tun hatte er grade nicht, was ihn etwas traurig stimmte. Er mochte die Langeweile nicht! Schließlich stieß er sich von der Wand ab und begann wieder in den Straßen herumzuschlendern.

Einen Tag! Nicht mehr! Die Worte des Meisters erklangen in ihren Gedanken. Sie hatte noch Zeit. Genug Zeit. Einen Tag Urlaub bekam man nicht leicht. Vielleicht war das auch ein Test Aros. Oder sie wurde einfach verrückt. Aro. Allein der Name ließ sie erzittern. Der Schwarzhaarige raubte ihr ihren Verstand. Kurzzeitig lenkten ihre Gedanken zu Jericho. Warum dachte sie gerade jetzt an ihn? Plötzlich nahm sie einen ihrer Rasse wahr. Hinter einer Seitenstraße schien er sich zu bewegen.

Jericho bleib plötzlich stehen. Hier war eindeutig noch ein Vampir! Sollte er Kontakt aufnehmen? "Naja... ich hab immerhin sonst nichts zu tun... also gut." Schnell ging er auf den anderen Vampir zu. Innerlich grinsend stellte er fest, dass es Heidi war. "Schön sie wiederzusehen," sagte er charmant lächelnd. "Ich dachte eigentlich nicht, dass ich sie erneut hier antreffen würde."

Also war es Jericho. Wenn man vom Teufel spricht bzw. denkt. Heidi musterte ihn erneut, als ob er sich verändert hätte. "Nun ich habe einen freien Tag, und den wollte ich nicht gerade in Italien unter der Sonne verbringen!", antwortete sie zynisch. Er hatte ja anscheinend auch nichts besseres zu tun, als zu verschwinden und wieder aufzutauchen.

Jericho irgnorierte die zynische Art, mit der er angesprochen wurde. Stattdessen sagte er immernoch lächelnd: "Glaube ich ihnen gern... wie finden sie die Stadt denn bisher?"

Die Vampirin dachte nach. "Nunja ... es ist schön hier. Nicht das ich Volterra nicht liebe, nein, aber hier kann man einfach frei sein. Wenn Sie verstehen können, was ich meine!" Wie um ihre Worte zu unterstreichen fuhr sie sich mit der rechten über ihren linken Arm.

"Natürlich... aus diesem Grund bin ich hergezogen!" Jericho hoffte inständig, dass er hier auch erstmal nicht mehr wegziehen musste... irgendwann musste er es zwar, aber das hatte ja noch Zeit. "Dürfte ich um Erlaubnis bitten, sie etwas zu begleiten?" fragte er höflich.

Sie nickte knapp zur Antwort. Er war also erst hergezogen. Was bedeutete, dass er genau so viel von diesem Ort wusste wie sie. "Warum sind Sie hierher gezogen? Wo hausten Sie vorher?" Es interessierte sie nicht wirklich, aber die Fragen kamen einfach so über ihre Lippen.